Der Ausbruch des Ersten Weltkrieges unterbrach den Bau einer im Jahre 1912 bei BBC (elektrischer Teil) und der Maschinenbauanstalt Humbold in Köln (mechanischer Teil) bestellten Serie von 10 Güterzuglokomotiven der Achsfolge C+C für die schlesischen Gebirgsstrecken der K.ED Breslau. Erst im Herbst 1918 wurden die Arbeiten wieder aufgenommen, die Serie bis Juni 1923 ausgeliefert und in Dienst gestellt. Die Stromabnehmer weisen auf anfänglichen Versuche mit unterschiedlichen Bauformen hin. Das Foto entstand im Bahnhof Jannowitz (Rsgb) im Juli 1921. Die Reste des im Bild sichtbaren Wasserkrans, die beiden Güterschuppen und im Hintergrund der Forstberg mit dem leicht zu erklimmenden Fels sind auch heute noch zu bewundern. Am Bahnsteig steht eine der preußischen E.S.09 ff, die seit 1915 in Schlesien stationiert waren und von Februar 1922 bis Februar 1923 wieder an die ED Halle zurück gegeben wurden. Bei der hier abgebildeten Maschine kann es sich aufgrund des für diesen Zeitraum dokumentierten Fahrzeugbestandes nur um eine der folgenden Maschinen handeln: E.S. 9, 11, 12, 13, 14, 15, 16 oder 18.
Foto: BBC, Sammlung Tietze
Gut zu erkennen ist auch die Fahrleitung mit Zwischentragdraht von SIEMENS. Der Bf. Jannowitz besaß als eine Besonderheit der ersten Jahre eine Querseilaufhängung für die Fahrleitung, wobei das untere Richtseil spannungführend und das obere Richtseil sowie das Tragseil isoliert waren. Die Masten waren als Flachmasten mit doppelten Diagonalstreben ausgeführt.
Bf. Janowice (Jannowitz), fast 87 Jahre später am 17.04.2009 mit PKP-Fahrleitung | Originalmast der SIEMENS-Querseilaufhängung (Foto: Matis, 01.07.2001) |
© Thomas Scherrans, 24.11.2015