Der polnische Ingenieur Bronisław Tyszka, zuständig für Angelegenheiten der deutschen elektrifizierten Bahnlinien in Niederschlesien, erstellte am 14. August 1945 den folgenden Bericht.
Gemäß der Vereinbarung zwischen der polnischen und russischen Regierung wurde die elektrische Eisenbahn Breslau — Görlitz mit allen technischen Anlagen demontiert und in die UdSSR abgefahren: 1. Kraftwerk Mittelsteine (5 Maschinen mit einer Leistung von 28.000 kW, 5 Kessel mit Heizfläche 2.500 m²). 2. Etwa 47 km zweisystemige Hochspannungsleitung 80 kV. 3. Drei Transformatorstationen mit einer Gesamtleistung von 34 kVA. 4. Fahrleitungsnetz mit einer Länge von etwa 500 km. 5. Der vollständige elektrische Wagenpark: a. 31 Elektrolokomotiven b. 11 Elektrowagen c. 12 elektrische Bahneinheiten d. Montagewagen mit Dieselmotor: 1 großer und 5 kleine. 6. Vollständige mechanische und elektrische Ausrüstung der Hauptwerkstatt für Elektrotraktion in Lauban, wo die Hauptarbeiten am elektrischen Fahrzeugpark und teils auch an Dampflokomotiven durchgeführt wurden. 7. Ein Gleis auf den Abschnitten, die zweigleisig waren. Von den Objekten, die zur elektrischen Traktion gehören, wurden zurückgelassen: 1. Alle Hochspannungsmaste. 2. Etwa 80 km Hochspannungsleitung. 3. Fast alle Maste des Fahrleitungsnetzes. 4. Etwa 70 km Fahrleitung (Strecke Jelenia Góra — Strickerhauser). 5. Drei Unterwerksgebäude. 6. Die Werkstattgebäude mit einigen Werkzeugmaschinen und zwei Kranen. 7. Eine Reihe weniger wichtiger kleinerer Werkzeuge und Geräte sowie geringe Mengen Material. Inż. Bronisław Tyszka
Der polnische Originaltext ist unter http://pl.wikipedia.org/wiki/Linia_kolejowa_nr_274 zu finden. Eine Kopie des Originaldokuments lag leider nicht vor.
Anmerkung zu 5.b und 5.c: Aus dem polnischen Vokabular wird nicht eindeutig klar, ob es sich um elektrische Triebwageneinheiten, Triebwagen, Steuerwagen oder Beiwagen handelt.
Anmerkung zu 5.d: Hier sind die zwei- und vierachsigen Fahrleitungsgerätetrieb- bzw. Fahrleitungsuntersuchungswagen gemeint.
© aus dem polnischen übersetzt: Igor Wypijewski, Steffen Buhr, Thomas Scherrans, 17.01.2010